Schlagwort-Archiv: Gaslaternen

Kleine Laternenkunde

Der neue „Zündfunke“ ist draussen.
Das informative „Kampfblatt“ der Progaslichtinitiative hat in seiner aktuelle Ausgabe den dritten Teil der kleinen Laternenkunde veröffentlicht.

Hier ein Auszug

DIE KLEINE LATERNENKUNDE (3)
Die Entwicklung der Gas-Hängeleuchten

Mit der Entwicklung des „hängenden Gasglühlichts“ durch Otto-Felix Mannesmann zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekam die Gasbeleuchtung einen beflügelnden technologischen Schub. Das nun nach unten strömende Gas brachte die hängenden Glühkörper zum Leuchten. Bis zu dieser Entwicklung warfen die in Berlin vorherrschenden Modell-Aufsatzleuchten einen sternförmigen Schatten um den Kandelaber.

LaternenkundePressgas-HL an Kl. Galgen, Askanischer Platz /
Stresemannstr.- / Anhalter Str., Slg. Heckmann

Das Licht konnte keine dreidimensionale Raumwirkung, sondern nur ein Flächenverhältnis erzeugen. Mit der bedeutenden Entwicklung vom stehenden zum hängenden Gasglühlicht war endlich die vollständige Schattenfreiheit um den Mast erreicht worden. Sehr schnell eroberten nun Gashängeleuchten die Stadt, sie überzeugten vor allem in den verkehrsreicheren Straßen. Sie waren meist an
Kandelabern angebracht, es fanden sich aber auch Hängeleuchten an Überspannungen und Wandbefestigungen.

Als weitere 2 Jahre später die Pressgas-Beleuchtung in Verbindung mit dem hängenden Gasglühlicht vorgestellt wurde, brachte das den endgültigen Durchbruch für die Hängeleuchten. Man hatte zwar schon einige Jahre zuvor mit Pressgas Versuche durchgeführt, die bis dato verwendeten Stehbrenner überzeugten jedoch nicht. Bei der Pressgas-Beleuchtung wurde durch den deutlich höheren Druck des Pressgas-Netzes das Gas-Luft-Gemisch so komprimiert, dass eine wesentlich stärkere Helligkeit erreicht wurde.

LaternenkundeTypische HL der Fa. Hirschhorn, mit Bamag-Teilen
ergänzt, Slg. Heckmann

Die Pressgasleuchten waren ihrer elektrischen Konkurrenz nun nicht nur ebenbürtig, sondern wegen ihrer Blendfreiheit überlegen, sowie auch kostengünstiger zu betreiben. Ein eigenes Pressgas-Netz entstand. Bei der Gestaltung der Gashängeleuchten und ihrer Lichtmaste setzte man sowohl auf eine rein zweckmäßige Formgebung, als auch auf historisch anmutende Stilrichtungen.

Die Beschreibung der vielfältigen Masttypen wie „Bischofsstäbe“ oder „Schwanenhälse“ bleibt einem späteren Artikel in der kleinen Laternenkunde vorbehalten.

Den kompletten Artikel gibt es hier.

Vielen Dank und erhellende Grüße an Frau Grimm.

Virtuelle Lampen bei gooncity

Gooncity, ein Pixelart-Projekt von Rya Allen.

Ich habe mein Augenmerk natürlich sofort wieder auf die Beleuchtung dieser virtuellen Welt gerichtet und ganze drei Arten von Strassenlaternen entdeckt.

gooncity
Quelle und Copyright: Ryan Allen

gooncity
Quelle und Copyright: Ryan Allen

gooncity
Quelle und Copyright: Ryan Allen

Ich hab mich dann gleich mal rangesetzt und eine klassische Leuchte aus dem Gaslaternenmuseum nachgezeichnet…
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Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin Teil II (Laternen in Deutschland)

Im zweiten Teil unserer Serie wollen wir Ihnen einen Überblick über die Vielfalt der Laternen in deutschen Städten geben.

Das Gaslaternen-Freilichtmuseum wurde 1978 von der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen in Zusammenarbeit mit der GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft eröffnet. Die Ausstellung beherbergt 90 Exponate aus 25 deutschen und 11 weiteren europäischen Städten und ist damit die umfassendste ihrer Art in Europa.
Quelle: Schautafel im Tiergarten

Stadt Dresden
Stadt Dresden
Gusseiserner Friedrich-Siemens-Kandelaber („Victoria-Mast“), Modell 1881, Nachguss in Silumin durch die Firma Construktions-Licht, Berlin.
Vierflammige Aufsatzleuchte, Nachbau eines Mitarbeiters der GASAG unter Verwendung von Originalteilen einer dreifenstrigen Rundmantellaterne.
Stand in der Innenstadt von Berlin; letzte erhaltene Originale im Victoria Park (daher der Name) in Berlin-Kreuzberg aufgefunden.
Im Museum seit 06.02.1978.

Stadt Bonn
Stadt Bonn
Gusseiserner Mast mit neoklassizistischen Stilanklängen.
Vierflammige Sechseck-Laterne, Modell „Alt-Bonn“, der Firma Gebrüder Schneider, Hamm in Westfalen.
Stand in Bonn, Kandelaber-Modell wird mit anderen Aufsatzleuchten noch gasbetrieben. Insgesamt hat Bonn noch ca. 250 Gasleuchten (Stand 2006), leichte Tendenz zu weiterem Abbau.
Im Museum seit 01.10.1981.

Stadt Aachen
Stadt Aachen
Gusseiserner Mast.
Vierflammige Viereck-Laterne.
Stand ursprünglich in Aachen.
Im Museum seit 01.10.1981.

Stadt Frankfurt/Main
Stadt Frankfurt /Main
Gusseiserner repräsentativer „Adler Kandelaber“ (Frankfurter Wappen), Nachguss durch die Höchster Eisengießerei Scriba von 1978.
Vierflammige Viereck-„Biedermeier-Laterne“, Nachbau durch Mitarbeiter der Maingas AG, Frankfurt/Main.
Stand im Stadtzentrum Frankfurts, heute dort wieder Nachgüsse. Ca. 5.800 Gasleuchten (Stand 2006) leuchten noch in Frankfurt.
Im Museum seit 15.09.1979.

Stadt Freiburg im Breisgau
Stadt Freiburg im Breisgau
Gusseiserner Kandelaber süddeutscher Bauart der Firma Ph. A. Fauler, Freiburg.
Vierflammige Viereck-„Münsterplatz-Laterne“, Nachbau.
Historische Kombination fast ausschließlich mit Wandarmen, nicht mit einem Kandelaber von Fauler bekannt.
Stand in der Innenstadt von Freiburg.
Im Museum seit 15.10.1979.

Alle Beschreibungstexte sind den Schildern an den Laternen entnommen.

Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin Teil I (Berliner Laternen)

Im ersten Teil unserer Serie wollen wir Ihnen die Berliner Laternen des Gaslaternen-Freilichtmuseums vorstellen.

Das Gaslaternen-Freilichtmuseum wurde 1978 von der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen in Zusammenarbeit mit der GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft eröffnet. Die Ausstellung beherbergt 90 Exponate aus 25 deutschen und 11 weiteren europäischen Städten und ist damit die umfassendste ihrer Art in Europa.
Quelle: Schautafel im Tiergarten

Schwanenhals, Högg
Schwanenhals, Högg
Stählerner Mast mit gusseisernem Sockel und schwanenhalsförmigem Stahlrohr-Ausleger nach einem Entwurf von Emil Högg (1867-1954) von 1926, Hersteller Eisengießerei Tangerhütte.
Neunflammige Hängeleuchte der Firma Bamag, Berlin.
Stand ursprünglich in Berlin-Schöneberg und -Tempelhof, wo sie noch vereinzelt zu finden ist.
Im Museum seit 1979.

Kleiner Schwanenhals auf Wiener Mast
Kleiner Schwanenhals auf Wiener Mast
Gusseiserner Vierer-Bündelpfeilermast Wiener Bauart mit schwanenhalsförmigem Stahlrohr-Ausleger zur Vergrößerung der Lichtpunkthöhe, beschafft durch die Imperial Vontinental Gas Association (I.C.G.A.).
Vierflammige Hängeleuchte der Firma Bamag, Berlin.
Stand ursprünglich in den südwestlichen Stadtbezirken, ist heute noch vereinzelt in Berlin-Grunewald zu finden.
Im Museum seit 15.09.1979.

Jugendstilkandelaber
Jugendstilkandelaber
Gusseiserner Jugendstilkandelaber mit schmiedeeisernem Aufsatz und Gusszierelementen, vertrieben durch die Firma Erich & Graetz, Berlin um 1910.
Vierflammige Hängeleuchte der Firma Bamag, Berlin.
Stand zuletzt in Berlin-Köpenick. Eine Leuchte steht auf dem Gelände des kleinen Parkplatzes des Deutschen Technikmuseums Berlin in Berlin-Kreuzberg.
Im Museum seit 1995.

Kleiner Doppelgalgen
Kleiner Doppelgalgen
Gusseiserner kleiner gotisierender Vierer-Bündelpfeilermast mit zwei galgenförmigen Auslegern,
Modell 1906. Entwurf der Werkstätten der Städtischen Gaswerke Berlin, Hersteller AG für Gas und Elektrizität, Köln.
Zwei vierflammige Hängeleuchten der Firma Bamag, Berlin.
Stand ursprünglich in Berlin-Mitte, Berlin-Schöneberg und Berlin-Tiergarten, wo er noch heute vereinzelt zu finden ist.
Im Museum seit 06.02.1978

Dreiarmiger Bogenkadelaber, Wille
Dreiarmiger Bogenkadelaber, Wille
Stählerner Mast mit Stahlsockel mit drei bogenförmigen stählernen Auslegern, nach einem Entwurf von Rudolf Wille (1873-1947) von 1926, Hersteller Firma Lehmann und Feyerabend (Manfey), Berlin.
Stand in der Innenstadt von Berlin auf Plätzen, heute noch als Nachbau in Alt-Lietzow zu finden.
Im Museum seit 15.09.1979

Alle Beschreibungstexte sind den Schildern an den Laternen entnommen.

Links:
Gaslaternen-Freilichtmuseum