Kategorie-Archiv: Events

Viva la Langzeitbelichtung

Tolles Kunstprojekt, neuartiges Lightwriting vom Feinsten. Ich bin gestern Nacht natürlich gleich mit einer gaaaanz langen Belichtungszeit um eine Straßenlaterne rumgehüpft. Was soll ich sagen – sah nich so dolle aus. Deswegen hier vom Profi:

LAPP
Quelle: www.lapp-pro.de

LAPP bedeutet Light Art Perfomance Photography. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei in erster Linie um eine Performance oder „Lichtkunstaufführung“. Die bewegte Interaktion zwischen Fotograf und Akteuren resultiert darin, in einer Langzeitfotografie festgehalten zu werden.

Erst vor etwa einem Jahr haben JanLeonardo Wöllert und Jörg Miedza, beide Lichtkunstfotografen aus Bremen, mit der Entwicklung dieser neuen Form der Langzeitbelichtung begonnen. Bemerkenswert ist, dass ein Zufall den Anstoß dazu gab: JanLeonardo Wöllert wurde eines Nachts in einem Speicher im Bremer Hafen eingeschlossen. Er hatte zwei Flächenlampen bei sich und nutzte die Zeit, um sie auszuprobieren. Das Ergebnis waren das erste LAPP-Foto und die Idee zum Lightman-Anzug.

LAPP
Quelle: www.lapp-pro.de

Im Gegensatz zum Lightwriting oder Lightpainting, bei denen sich die Fotografien ganz auf das Licht konzentrieren, wird es bei der LAPP zum Bestandteil einer Performance im Raum, in dem eine Geschichte inszeniert wird. Und den drei Dimensionen des Raums wird eine Vierte hinzugefügt: Die Zeit, die in der eingefrorenen Bewegung des Lichts sichtbar gemacht wird.

LAPP
Quelle: www.lapp-pro.de

Exakt einstudierte Bewegungen, die auf der detailliert ausgearbeiteten Gestaltung einer Gesamtkomposition unter Einbeziehung des Raums beruhen, werden in Echtzeit mit Langzeitbelichtung festgehalten. Der Verzicht auf den Computer erklärt sicherlich die Eindrücklichkeit und Intensität der Arbeiten.

Links: LAPPvia

belektro 2008 – Messe in Berlin

belektro 2008

Nach der erfolgreichen Veranstaltung im Jahr 2006 präsentieren auf der belelektro 2008, Fachmesse für Elektrotechnik, Elektronik und Licht, nun auch in diesem Jahr wieder 230 Aussteller ihre Innovationen aus den Bereichen Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit.

Vom 15. bis zum 17. Oktober können sich Interessierte auf dem Messegelände der Messe Berlin über branchenübergreifende Lösungen informieren. Die Schwerpunkte liegen auf der Integration innovativer Systeme in neue Architektur, auf ganzheitlicher Gebäudetechnik und auf der Aufwertung bestehender Gebäude. „ Kompakte Information, schneller Know-How-Transfer und hohe Kompetenz“ sehen die Veranstalter dabei als ihre zentralen Aufgaben.

Ideenwettbewerb Licht
Von besonderem Interesse für uns Freunde des Lichts ist darüber hinaus natürlich der Ideenwettbewerb „Licht für jede Lebenslage“. Er findet im diesjährigen Rahmenprogramm der belelektro statt und wurde gemeinsam von der Messe Berlin und der Zeitschrift LICHT für Studierende der Fachbereiche Lighting Design, Produktdesign, Lichttechnik, Architektur und Innenarchitektur an ausgewählten Fachhochschulen und Hochschulen ausgeschrieben.

Die insgesamt 53 Beiträge wurden Anfang Juni durch eine Jury bewertet, die sich besonders anerkennend über die durchgängige Professionalität und Ideenvielfalt äußerte. Die fünf Finalisten erhalten nun Gelegenheit, ihre Arbeiten in Entwurf und Funktionsmodell auf der Messe zu präsentieren. Im Laufe der Eröffnungsveranstaltung werden die drei offiziellen Erstplatzierten vorgestellt.

Licht-Dialog
In hochwertigen Kurzvorträgen werden außerdem qualifizierte Fachreferenten aus der Lichtbranche über aufschlussreiche Themen sprechen. Das Vortragsprogramm Licht-Dialog findet damit bereits zum fünften Mal statt.

Links: belektro 2008

Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin Teil III (Laternen in Europa)

Im dritten Teil unserer Serie wollen wir Ihnen einen Überblick über die Vielfalt der Laternen in Europa geben.

Das Gaslaternen-Freilichtmuseum wurde 1978 von der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen in Zusammenarbeit mit der GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft eröffnet. Die Ausstellung beherbergt 90 Exponate aus 25 deutschen und 11 weiteren europäischen Städten und ist damit die umfassendste ihrer Art in Europa.
Quelle: Schautafel im Tiergarten


Stadt Den Haag (Niederlande)
Gusseiserner Mast mit sechseckigem Sockel, stilisiertem Akanthus-Blatt-Motiv und Leitereisen in Form spiraliger Ranken, Modell 1867.
Vierflammige Rundmantel-„Ritter-Laterne“.
Stand in Den Haag, dort wieder elektrifiziert aufgestellt.
Im Museum seit 15.09.1979
Die Leuchte wurde gestiftet von Henk van den Berg, Leiden.

Gaslaterne London
Stadt London (England)
Gusseiserner Mast Typ „11´6 Constitution Hill“
Achteckige, ausladende Laterne, Typ “ 30 Westminster“

Alle Beschreibungstexte sind den Schildern an den Laternen entnommen.

Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin Teil II (Laternen in Deutschland)

Im zweiten Teil unserer Serie wollen wir Ihnen einen Überblick über die Vielfalt der Laternen in deutschen Städten geben.

Das Gaslaternen-Freilichtmuseum wurde 1978 von der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen in Zusammenarbeit mit der GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft eröffnet. Die Ausstellung beherbergt 90 Exponate aus 25 deutschen und 11 weiteren europäischen Städten und ist damit die umfassendste ihrer Art in Europa.
Quelle: Schautafel im Tiergarten

Stadt Dresden
Stadt Dresden
Gusseiserner Friedrich-Siemens-Kandelaber („Victoria-Mast“), Modell 1881, Nachguss in Silumin durch die Firma Construktions-Licht, Berlin.
Vierflammige Aufsatzleuchte, Nachbau eines Mitarbeiters der GASAG unter Verwendung von Originalteilen einer dreifenstrigen Rundmantellaterne.
Stand in der Innenstadt von Berlin; letzte erhaltene Originale im Victoria Park (daher der Name) in Berlin-Kreuzberg aufgefunden.
Im Museum seit 06.02.1978.

Stadt Bonn
Stadt Bonn
Gusseiserner Mast mit neoklassizistischen Stilanklängen.
Vierflammige Sechseck-Laterne, Modell „Alt-Bonn“, der Firma Gebrüder Schneider, Hamm in Westfalen.
Stand in Bonn, Kandelaber-Modell wird mit anderen Aufsatzleuchten noch gasbetrieben. Insgesamt hat Bonn noch ca. 250 Gasleuchten (Stand 2006), leichte Tendenz zu weiterem Abbau.
Im Museum seit 01.10.1981.

Stadt Aachen
Stadt Aachen
Gusseiserner Mast.
Vierflammige Viereck-Laterne.
Stand ursprünglich in Aachen.
Im Museum seit 01.10.1981.

Stadt Frankfurt/Main
Stadt Frankfurt /Main
Gusseiserner repräsentativer „Adler Kandelaber“ (Frankfurter Wappen), Nachguss durch die Höchster Eisengießerei Scriba von 1978.
Vierflammige Viereck-„Biedermeier-Laterne“, Nachbau durch Mitarbeiter der Maingas AG, Frankfurt/Main.
Stand im Stadtzentrum Frankfurts, heute dort wieder Nachgüsse. Ca. 5.800 Gasleuchten (Stand 2006) leuchten noch in Frankfurt.
Im Museum seit 15.09.1979.

Stadt Freiburg im Breisgau
Stadt Freiburg im Breisgau
Gusseiserner Kandelaber süddeutscher Bauart der Firma Ph. A. Fauler, Freiburg.
Vierflammige Viereck-„Münsterplatz-Laterne“, Nachbau.
Historische Kombination fast ausschließlich mit Wandarmen, nicht mit einem Kandelaber von Fauler bekannt.
Stand in der Innenstadt von Freiburg.
Im Museum seit 15.10.1979.

Alle Beschreibungstexte sind den Schildern an den Laternen entnommen.

Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin Teil I (Berliner Laternen)

Im ersten Teil unserer Serie wollen wir Ihnen die Berliner Laternen des Gaslaternen-Freilichtmuseums vorstellen.

Das Gaslaternen-Freilichtmuseum wurde 1978 von der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen in Zusammenarbeit mit der GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft eröffnet. Die Ausstellung beherbergt 90 Exponate aus 25 deutschen und 11 weiteren europäischen Städten und ist damit die umfassendste ihrer Art in Europa.
Quelle: Schautafel im Tiergarten

Schwanenhals, Högg
Schwanenhals, Högg
Stählerner Mast mit gusseisernem Sockel und schwanenhalsförmigem Stahlrohr-Ausleger nach einem Entwurf von Emil Högg (1867-1954) von 1926, Hersteller Eisengießerei Tangerhütte.
Neunflammige Hängeleuchte der Firma Bamag, Berlin.
Stand ursprünglich in Berlin-Schöneberg und -Tempelhof, wo sie noch vereinzelt zu finden ist.
Im Museum seit 1979.

Kleiner Schwanenhals auf Wiener Mast
Kleiner Schwanenhals auf Wiener Mast
Gusseiserner Vierer-Bündelpfeilermast Wiener Bauart mit schwanenhalsförmigem Stahlrohr-Ausleger zur Vergrößerung der Lichtpunkthöhe, beschafft durch die Imperial Vontinental Gas Association (I.C.G.A.).
Vierflammige Hängeleuchte der Firma Bamag, Berlin.
Stand ursprünglich in den südwestlichen Stadtbezirken, ist heute noch vereinzelt in Berlin-Grunewald zu finden.
Im Museum seit 15.09.1979.

Jugendstilkandelaber
Jugendstilkandelaber
Gusseiserner Jugendstilkandelaber mit schmiedeeisernem Aufsatz und Gusszierelementen, vertrieben durch die Firma Erich & Graetz, Berlin um 1910.
Vierflammige Hängeleuchte der Firma Bamag, Berlin.
Stand zuletzt in Berlin-Köpenick. Eine Leuchte steht auf dem Gelände des kleinen Parkplatzes des Deutschen Technikmuseums Berlin in Berlin-Kreuzberg.
Im Museum seit 1995.

Kleiner Doppelgalgen
Kleiner Doppelgalgen
Gusseiserner kleiner gotisierender Vierer-Bündelpfeilermast mit zwei galgenförmigen Auslegern,
Modell 1906. Entwurf der Werkstätten der Städtischen Gaswerke Berlin, Hersteller AG für Gas und Elektrizität, Köln.
Zwei vierflammige Hängeleuchten der Firma Bamag, Berlin.
Stand ursprünglich in Berlin-Mitte, Berlin-Schöneberg und Berlin-Tiergarten, wo er noch heute vereinzelt zu finden ist.
Im Museum seit 06.02.1978

Dreiarmiger Bogenkadelaber, Wille
Dreiarmiger Bogenkadelaber, Wille
Stählerner Mast mit Stahlsockel mit drei bogenförmigen stählernen Auslegern, nach einem Entwurf von Rudolf Wille (1873-1947) von 1926, Hersteller Firma Lehmann und Feyerabend (Manfey), Berlin.
Stand in der Innenstadt von Berlin auf Plätzen, heute noch als Nachbau in Alt-Lietzow zu finden.
Im Museum seit 15.09.1979

Alle Beschreibungstexte sind den Schildern an den Laternen entnommen.

Links:
Gaslaternen-Freilichtmuseum

Berlin im Licht

Sonderausstellung der Stiftung Stadtmuseum Berlin
vom 24. Juni 2008 bis 1. Februar 2009 anlässlich des
Jubiläums „100 Jahre Märkisches Museum“.
im Licht. Die Schau unternimmt einen Streifzug durch Berlins Kulturgeschichte der letzten einhundert Jahre aus der Perspektive
einer technischen Innovation: der Erfindung des künstlichen Lichts.

Kunstlicht hat die Stadt mit ihrer Architektur und ihrem Charakter als Lebensraum mit eigenem Sozialgefüge wesentlich verändert.
Es prägte maßgeblich die neue Arbeitswelt, die Berliner Kunst und Kultur – nicht zuletzt in Film und Theater – und „beleuchtete“ vor
allem die eigene wechselvolle politische Geschichte. Künstliches Licht inszeniert bis heute das urbane Berlin zur „Lichtlandschaft“.
Mit Bezügen zur Vorgeschichte der Beleuchtung, der Einführung der ersten öffentlichen Beleuchtung durch den Großen Kurfürsten 1680, der ersten industriellen Beleuchtung – der Gasbeleuchtung – der städtischen Elektrifizierung bis hin zu aktuellen optischen Technologien am Innovationsstandort Berlin zeichnet die Ausstellung ein breit angelegtes kultur- und zeithistorisches Berlin-Panorama. Lichtkunst-Installationen internationaler Künstler feiern die Jubiläumsarchitektur. Das Stadtmuseum Berlin begleitet seine Ausstellung mit einem umfangreichen Rahmenprogramm.

Quelle: http://www.stadtmuseum.de/berlinimlicht/

RUNDGANG

Luzette
Luzette, um 1910, von Peter Behrens;
Link: Schwedisches Elektrikmuseeum (Fotos und Prospekte zur Luzette)

Luzette
AEG-Sparbogenlampe, 1907-1914; Nachbau mit einigen Originalteilen von Peter Behrens;

Peter Behrens
Peter Behrens (1868-1940), gemalt von Max Liebermann (1847-1935);

Peter Behrens übernahm 1903 die Leitung der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule. Vermutlich holte ihn Paul Jordan, einer der AEG-Direktoren, nach Berlin, wo Behrens 1907 als Künstlerischer Beirat der AEG die Gestaltung der AEG-Produkte übernehmen und die AEG-Werbung neu konzipieren sollte. Er entwickelte ein einheitliches Erscheinungsbild nicht nur für die technischen Erzeugnisse der AEG, sondern auch für die Firmengrafik.

Shell-Haus
Sechsflammiger Hängeleuchter mit Röhrenlampen (Soffitten) aus dem Shell-Haus, um 1930, von Emil Fahrenkamp;

Unten: Gepriesen wurde sowohl das angenehme, blendungsfreie Licht als auch das ästhetische Äußere der Speisezimmerkrone. Bei einem Gesamtpreis zwischen 30 und 350 Reichsmark war ihr Erwerb breiteren Bevölkerungsschichten möglich. Ausführung: Messing, gegossen bzw. gedrückt, braun patiniert. Igelitschirm, Alabasterschalen, Kunststoffblende mit Textilkordel.

Speisezimmerkrone
Neunflammige elektrische Speisezimmerkrone mit fünf Alabasterschalen um 1930;

Unten: Öllaterne, die für den Betrieb auf Gas umgerüstet wurde. Die Aufsatzlaterne ist nicht durch einen Beschlag (Bügel, Horn) auf dem Mast montiert, sondern ruht in einer Schlitten- bzw. Korbkonstruktion (basket cradle), die es ermöglichte, die Laterne zur Reparatur oder Wartung komplett herauszunehmen. Ausführung: Kupferblech schwarz lackiert, Eisenprofile, geschmiedet.

Gaslaterne London
Camberwell-Laterne, ab ca. 1800 in England produziert;

Unten: Ausführung des Originals: Industrie- Bergwerk- und Eisenbahnbedarf (IBB), Berlin (Inh. Wilhelm Rittershausen); Rieth & Sohn, Berlin; Benteler Werke, Bielefeld (Maste); AEG, Berlin; Berger & Weiser, Pößneck(?) (Leuchten einschließlich Optik).
Originalgetreuer Nachbau: Franz R. Conrad GmbH, Berlin (Construktions-Licht), 1995 und 1975 bis heute.

Doppelausleger
Doppelausleger mit Konsolenträgern und zwei Aufsatzleuchten, 1939;

Unten: Die klassisch-moderne BAMAG U7 erlebte ihre Blütezeit in den 1950er Jahren zunächst in Berlin. Von der zeitlos schönen, eleganten Form sind gegenwärtig bei der öffentlichen Beleuchtung Berlins noch ca. 30.000 in Betrieb, vorwiegend in Wohn-, Seitenstraßen und Parks. Ausführung: Brenner: vierflammig/hängend; Haube Aluminium Natur; Glasglocke Borosilikatglas; Glühkörper 1562 am Ring; Reflektor weiß emailliert; Leuchtenfuß Stahl feuerverzinkt, Stahlrohre, feuerverzinkt.

Doppelausleger
Aufsatzleuchte BAMAG U7, 1920er Jahre, Produktion nach 1950