Kategorie-Archiv: neulich im Laden

Besuch aus dem Rathaus Schöneberg

Grade kam eine Kundin in den Laden mit einer Lampe „unterm Arm“.
Ein schönes Stück was bis zur letzten Renovierung/Sanierung die Decke des Rathauses Schöneberg zierte.

Das bedeutet, dass diese Lampe schon der Rede von John F. Kennedy vor dem Rathaus Schöneberg am 26. Juni 1963 beigewohnt hat.

Sie erwarb das Schmuckstück vor Jahren von Bekannten ohne das die Leuchte auch nur einmal in Ihrer Wohnung zum Einsatz kam.

Lampe, Rathaus Schöneberg

Da Sie Ihre Wohnung nun in einem Stil einrichtet zudem die Lampe nicht passt wollte Sie sie uns überlassen. Nach kurzer Inspektion stellten wir einen Riss in der Stange fest, sowie das Fehlen eine Zierteils. Auch leuchtete die Lampe nicht als wir Sie unter Strom setzten.

Es wird ein spannendes Projekt für Musti diese Lampe zu restaurieren und ihr dadurch zu ihrem alten/neuen Glanz zu verhelfen. Dann nehmen wir sie bestimmt in unser Rubrik Antike Lampen auf.

Zum Advent

Wir wünschen unseren Lesern und Kunden eine vor allem stressfreie Adventszeit.

Send your own ElfYourself eCards

Dieses Video möchten wir zum Anlass nehmen uns nach gut einem halben Jahr Blogschreiberei mal vorzustellen.
L&M Lee

Da ist zuersteinmal der Lothar das Mastermind der Firma. Mit seiner mehr als 30 jährigen erfahrung als „Lampenfuzzi“ ;-) kann ihm so leicht keiner was vormachen.

Und dann ist da Musti, der Schrauber, Polierer, Reparierer, Mitentwickler, Umsetzer und einfach der wichtigste Mann hier.

Und meine Wenigkeit, Borris. HTML-Knecht, rechtschreibschwacher Blogredakteur, mit dem Lampenvirus infizierter „Lehrling“ der beiden Herren oben.

Link: elfyourself.com

Der Schuh des Manitu

L&M Lee proudly presents:
DER SCHUH DES MANITU im Theater des wilden Westens.

Naja nicht ganz, aber gerade waren David Gallo und Peter Sarafin bei uns im Laden und haben zwei (Achtung Eigenwerbung) Deckenlampen für die Puda Rosa Ranch gekauft. Wir freuen uns unsere Leuchten einem so grossen Publikum präsentieren zu dürfen.
Weltpremiere ist am 07. Dezember 2008

Schuh des Manitu, DeckenlampeGekauft ohne Lampengläser, wir wissen nur dass sie rosa werden…

Links:
Schuh des Manitu
David Gallo
Peter Sarafin

Lampenmanufaktur Lee

Ein warmer Sommerwind wehte eines sonnigen Tages zwei neue Kunden in mein Ladengeschäft. Gleich war ihnen anzusehen, dass meine Auswahl an Lampen ganz nach ihrem Geschmack war, und die beiden jungen Männer schlenderten zunächst eine Weile unter so einigem „ah“ und „oh“ und „guck mal, die hier“ durch den Raum. Kein Wunder, dass ich mich bereits auf das Gespräch freute, das dem sicherlich folgen würde.

Und natürlich, kurze Zeit später traten die beiden auf mich zu und versicherten mir, so viele schöne Lampen noch niemals an einem Ort versammelt gesehen zu haben. Sie interessierten sich vor allem für die Zeit des Art Deco, da auch ihre gemeinsame Wohnung in diesem Stil eingerichtet sei, und tatsächlich gab mein Sortiment da so einiges her.

Wir fachsimpelten noch ein Weilchen miteinander und gingen dann daran, die ersten Lampen für die Wohnung auszuwählen. Einige gefielen Ihnen auf Anhieb und ohne jede Einschränkung, unter anderem auch eine meiner Lieblingslampen: Eine prachtvolle Art Deco-Deckenlampe, bei der es mir fast schwer fiel, mich von ihr zu trennen.

art deco

Einige weitere Lampen aber, wie zum Beispiel eine Variation der bekannten Siemenslampe, entwickelten wir dann gemeinsam aus dem vielfältigen Material, das mir zur Verfügung steht. Es zeigte sich, dass die beiden jungen Männer besonders kreativ waren und ein sehr gutes Vorstellungsvermögen besaßen – es machte viel Spaß, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Wir wählten qualitativ hochwertigste Einzelteile aus massivem Messing oder ausgefallene Glasschirme und kreierten gemeinsam mehrere Lampen, die sich später perfekt in die Wohnung integrieren sollten.

Deckenlampe Luzette Siemens

So begeisterungsfähige Kunden sind auch nach meinen langjährigen Erfahrung im Geschäft immer wieder etwas Besonderes, und ich war froh, ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können.

Und einen besonders schönen Abschluss hatte diese kleine Episode auch noch. Nachdem alle Lampen hergestellt waren und wir sie in der Wohnung installiert hatten, sagte einer der jungen Männer, dass als Hinweis auf die Lampen nun eigentlich noch ein Messingschild in ihrem Flur fehlen würde – und zwar eines, auf dem „Lampenmanufaktur Lee“ steht. Gesagt, getan – solche Schilder kann man, und gar nicht weit von meinem Geschäft, bei Stempel Kaiser in Auftrag geben. Und seither weiß jeder Besucher in der extravaganten Art Deco-Wohnung gleich, wo all die schönen Lampen hergestellt wurden.

# # # N A C H T R A G # # #
Soeben haben wir Bilder vom neuen Zuhause unseres Lieblings bekommen.
Art-Deco Leuchte
Ich glaube Sie fühlt sich wohl in Leipzig

Wollen Sie damit duschen oder lesen…?

Stehlampe

An einem gut besuchten Samstagnachmittag fiel mir in unserem Geschäft in der Uhlandstraße ein Kunde auf, der völlig in die Betrachtung einer höhenverstellbaren Jugendstil-Stehlampe versunken schien. Nach einer Weile schweigsamer Begutachtung machte er einen beherzten Schritt nach vorn, lockerte die Feststellschraube, schob den beweglichen Teil so hoch wie irgend möglich und fixierte die Lampe wieder. Als er zurücktrat, um sein Werk in Augenschein zu nehmen, zeigte sein Gesicht deutliche Missbilligung.

Bereits einigermaßen alarmiert ging ich auf den Kunden zu, um zu sehen, ob er Fragen hätte. Und die hatte er, denn kaum war ich in seiner Nähe, sah er mich stirnrunzelnd an und fragte: “Höher geht die nicht?“ In unserem Beruf ist eine gewisse Anpassungsfähigkeit unerlässlich, weshalb ich mich kurzerhand dazu entschloss, den Gepflogenheiten des Kunden zu entsprechen und ebenfalls auf irgendwelche Höflichkeitsfloskeln zu verzichten. Deshalb fragte ich schlicht zurück: “Wollen Sie damit lesen oder duschen?“

„Lesen“ war die prompte Antwort des Herrn, und sofort wurde mir klar, dass hier dringender Demonstrationsbedarf bestand. In der Nähe stand ein mit Büchern überladener Stuhl in der Dekoration. Ich schnappte mir die Bücher, ließ sie bis auf eines stapelweise auf den Boden fallen und marschierte mit Stuhl und Buch zurück in Richtung Stehlampe. Dann stellte ich den Stuhl daneben, drückte dem Kunden das Buch in die Hand und formulierte seiner Vorliebe entsprechend knapp: “Hinsetzen. Lesen.“

Er tat wie ihm geheißen und setzte sich in den Stuhl, den Schirm der Lampe Schwindel erregend weit über ihm. Das aufgeschlagene Buch, dass der Kunde auf den Knien balancierte, war von strahlendem Licht erhellt – von so hellem, strahlendem Licht, dass es geradezu darum zu flehen schien, endlich gelesen zu werden. Trotzdem noch nicht hinlänglich überzeugt, streckte der Kunde Rücken und Halswirbelsäule so weit durch, dass ich bereits orthopädische Folgeschäden befürchtete. Ein verzagter Blick nach oben aber verscheuchte schließlich auch seinen letzten Zweifel daran, dass selbst im unwahrscheinlichen Fall eines plötzlichen Wachstumsschubs von einem Meter sein Kopf dem Lampenschirm gefährlich nahe kommen könnte.

Ich brachte die Stehlampe auf ihre ursprüngliche Höhe zurück. Auch dieser letzte Test war in Hinsicht auf Lesbarkeit und Kollisionsgefahr von überzeugendem Ergebnis – und so verließ wenige Minuten später ein zufriedener lächelnder Kunde mit einer wunderschönen Jugendstil-Stehlampe das Geschäft.

Schöne, fast antike Tischlampe

Gestern kam eine ältere Dame mit einer Lampe in den Laden, um sie überholen zu lassen. Sie stellte eine großen Tasche auf den Verkaufstisch, entnahm ihr behutsam ein mittelgroßes Bündel und legte es vorsichtig vor sich. Als sie den Stoff zurück schlug und das Bündel öffnete, wurde eine Tischlampe mit gebogenem Arm enthüllt.

Sie erzählte, dies sei eine antike Lampe, die sie in einem kleinen Antiquitätenladen in Schöneberg erstanden habe. Die Lampe war ihr ganzer Stolz, und etwas nervös bat sie uns um eine sanfte Generalüberholung und wies uns auf das bereits recht poröse Textilkabel hin. Ich versprach ihr, die größtmögliche Vorsicht walten zu lassen, nahm das gute Stück zur Durchsicht entgegen und nannte ihr einen Abholtermin.

Tischelampe
Fast antik

Antik. Hm. Schon auf den ersten Blick war mir klar, dass es sich um eine aus diversen Teilen unterschiedlicher Herkunft zusammengebastelte Lampe handelte. Die einzige Verbindung zwischen den Komponenten war, dass sie alle aus Messing bestanden. Der Arm bestand aus einem gebogenen Messingrohr und war recht neu. Den Fuß bildete ein verzierter Baldachin, der der Standfestigkeit wegen mit Blei ausgegossen war. Einen Baldachin kann man eigentlich fast als das Gegenstück zum Lampenfuß bezeichnen – das ist nämlich der Teil einer Deckenlampe, der den Abschluss zur Zimmerdecke bildet.

Tischelampe Detail 01
Fuss
Tischelampe Detail 02
Fassung
Tischelampe Detail 03
Arm

Die Fassung aber hatte eine Besonderheit: Im Gewindebereich war ein englischer Schnippschalter angebracht, den man in Deutschland nicht verwendet hat. Das ließ immerhin Rückschlüsse auf die Herkunft der Fassung zu.

Am interessantesten für mich an dieser Lampe war, dass sie mich auf schöne Weise an meine Pionierjahre im Lampengeschäft erinnerte. Zu dieser Zeit nämlich fertigte ich meine ersten Lampen auf genau diese Weise an. Ich stöberte mich durch alle Winkel Berlins, immer auf der Suche nach schönen, alten Lampen oder Lampenteilen, die ich auseinander-, zusammen- und umbauen könnte.

Tischelampe
Fassung mit englischem Schalter

Besonders gern erinnerte ich mich daran, Gaslampen neu aufgebaut zu haben. Gaslampen kamen ursprünglich „direkt aus der Wand“ – ihr Arm war die Verbindung zwischen der in der Wand verlaufenden Gasleitung und dem Lampenschirm, dem er das Gas (regelbar) zuführte. Um das deshalb fehlende Rückteil herzustellen, verwendete ich die Baldachine von anderen Lampen – genau wie bei der „antiken“ Tischlampe der älteren Dame. Manche Kunden bemerkten den Unterschied zwischen Lampe und Rückteil und beklagten sich darüber, dass ich diese Lampen doch dann nicht mehr „alt“ nennen könne. Ich bot ihnen dann gerne an, das Rückteil wieder zu entfernen, damit sie eine originale Gaslampe mit nach Hause nehmen konnten. Sie müssten dann ja nur noch ein Loch in die Gasleitung bohren und sie mit der Lampe verbinden. Glücklicherweise sah in dem Moment dann wirklich jeder ein, dass genau diese antike Lampe niemals als vollständig antik in Gebrauch genommen werden könnte.

Tischelampe
Baldachin; hier: Lampenfuß

Als die ältere Dame wieder in den Laden kam, übergab ich ihr, liebevoll generalüberholt, ihre „antike“ Tischlampe. Über die wahren, verschlungenen Pfade ihrer Herkunft beschloss ich zu schweigen. Warum ihr die Freude über etwas nehmen, was in meinen Augen genau diese Freude wert war? Glücklich nahm sie also das gute Stück entgegen und trug es voller Stolz nach Hause.

Tischelampe
Lötstelle neues Messingrohr an ursprünglichem Kippgelenk

Und – wer immer schöne Lampenteile zu Hause hat oder sich vielleicht auf einem Flohmarkt in eines verliebt: Lampen Lee hat eine besonders große Auswahl an Lampenzubehör und Lampenersatzteilen, aus denen wir ihnen sehr gern ihre fast ;) antike Wunschlampe fertigen.