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Chinesisches Laternenfestival in Toronto

Die chinesische Kultur lässt sich aus Toronto nicht mehr wegdenken. Torontos China Town ist eine der größten in ganz Nordamerika – es hat unzählige chinesische Restaurants und Geschäfte, die Straßenschilder sind selbstverständlich zweisprachig.

Qijin
Qijin, chin. Symbol für Glück; Quelle: www.chineselanternfestival.ca;

So erscheint es plausibel, dass Toronto zu einem Ort wurde, in dem chinesische Kultur nun auch auf einem der eindrucksvollsten Laternenfeste der Welt einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wird. Und ebenso plausibel mag es erscheinen, welch gigantische Ausmaße die Präsentationsobjekte einer solchen Veranstaltung in Nordamerika annehmen können. Das Rogers Lantern Festival ist inzwischen weltweit das größte Laternenfestival außerhalb Asiens.

Es hatte sein Debüt im Jahr 2006 am Ontario Place in Toronto, Kanada, wo es auch heute noch stattfindet. 60 Meisterhandwerker/innen aus Zigong, China, fertigten dafür innerhalb von 45 Tagen 30 kunstvolle, strahlenförmige Laterneninstallationen an, die im ganzen Park, sowohl an Land als auch zu Wasser, präsentiert wurden.

Für die Eröffnungsveranstaltung wurde ein authentischer chinesischer Markt aufgebaut. Daneben konnte man kulturelle Life-Perfomances, traditionelles Handwerk und rote Seidenlaternen bewundern. Bereits diese erste Veranstaltung lockte etwa 200.000 Besucher an.

Im folgenden Jahr konnte man dann bereits mehr als 40 der schillernden, überlebensgroßen Laterneninstallationen bewundern. Den Fokus legten die Veranstalter und Handwerker dabei dieses Mal auf die drei bedeutendsten chinesischen Dynastien: die Quin, die Tang und die Song Dynastie.

Eiffelturm
Eiffelturm; Quelle: www.chineselanternfestival.ca;

Für 2008 planten die Veranstalter, in Gestalt der Laternen sowohl die natürliche als auch die vom Menschen geschaffene Welt in all ihrer Schönheit erstrahlen zu lassen. Über die chinesische Kultur hinaus wurden imposante Tiere der Evolutionsgeschichte und ebenso imposante Bauwerke der Menschheitsgeschichte zum Thema gemacht. Dinosaurier, das Taj Mahal oder der Eiffelturm sind nur einige Beispiele. Aber auch mehr als 300 kleinere Tiere aus aller Welt bereicherten die Umgebung der gigantischen Urzeitriesen- und Gebäudeinstallationen.

Herausragend unter den Bauwerken war sicherlich die Porzellanpagode, ursprünglich während der Qing-Dynastie in der Provinz Yunnan auf einem Berggipfel erbaut. Für das Rogers Lantern Festival wurde die Pagode (mit einer Gesamthöhe von 18 Metern!) aus 250.000 Porzellanteilen wie Tellern, Schalen oder Löffeln nachgebildet.

Porzellanpagode
Porzellanpagode; Quelle: www.chineselanternfestival.ca;

Mehr als 95 Tonnen Stahl wurden verbaut, und mehr als eine Million Watt Strom waren notwendig, um der gigantischen Lightshow Leben einzuhauchen.

Wir sind gespannt, ob das Rogers Lantern Festival im nächsten Jahr zu seinen chinesischen Wurzeln zurückkehrt oder seine Reise durch die Kulturen der Welt fortführt.